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So erlebte ich Gottes Handeln für die Ukraine durch mich

Vor 4 Jahren habe ich in meinem Jugendlichem Leichtsinn einen sehr günstigen Ford Transit gekauft und diesen zum Camper umgebaut und damit ein paar lustige Reisen verbracht. Als die Reparaturzeit die Fahrzeit überstieg, habe ich mich nach erfolgter Reparatur des Getriebes dazu entschlossen, ihn zu verkaufen.

Ich verkaufte den Bus an eine junge Frau, die damit in den nächsten beiden Jahren 50.000 km durch Europa tourte und sehr viel Geld in Reparaturen investierte. So bekam der Bus erst im Mai neue Bremsen und Fahrwerksteile.

Ich erinnerte mich Anfang Juli an das Auto, welches ich ohnehin manches mal in Dresden sah und schrieb die Besitzerin an, um mal zu hören, wie sie auf die anstehende Hauptuntersuchung vorbereitet sei. Sie antwortete, dass sie eventuell vorhat sich von dem Bus zu trennen, da einige zu große Reparaturen anstünden, die nicht lohnenswert seien im Verhältnis zum Gesamtzustand des Fahrzeuges.

Ein paar Wochen später schrieb sie mir noch einmal. Die unglückliche Besitzerin des Autos war von einer Reise aus Portugal wiedergekehrt und kurz vor den Toren Dresdens hat sie keinen Gangwechsel mehr machen können und sich gerade noch auf eine Nebenstraße von ihrem Zuhause retten können. Sie schrieb, ich könnte ja mal vorbeikommen und wir reden darüber, ob ich den Bus immer noch haben wolle.

Wenig später schaute ich mir das Auto an und konnte den Grund für das nicht funktionierende Getriebe nicht finden. Sie erzählte mir, was die Werkstatt eine lange Liste geschrieben hatte, was noch alles vor einer HU zu erledigen sei und dass sie mir das Auto gerne schenken würde.

Doch ich wollte eigentlich kein Auto haben, was die HU (Hauptuntersuchung) nicht schaffen würde und bei welchem das Getriebe nicht funktioniert.

Ich verabschiedete mich fest entschlossen diese Baustelle nicht an Land ziehen zu wollen.

Zwei Minuten nach meiner Abfahrt kam mir noch eine Idee, was ich noch überprüfen könnte und ich rief die liebe Frau noch einmal an und fuhr zurück.

Mit etwas Multifunktionsöl und ein paar fachmännischen Griffen war die Schaltwelle wieder beweglich und das Getriebe ließ sich wunderbar schalten.

Ich bedankte mich hundertfach bei meinem Gott, dass ER mir diesen Gedankenblitz gab und schrieb ihr noch am selben Abend, dass ich das Auto jetzt doch nehmen würde und dass ich aber kein Geld investieren wolle, auch wenn es jetzt wieder funktionieren würde.

Sie willigte ein und wenig später holte ich das Auto. Doch was tun mit einem geschenkten Gaul der schon bald vom Prüfer für untauglich befunden werden könnte?

Ich verschaffte mir ein Bild über den Zustand des Wagens und machte ein paar Reparaturen, von denen ich nicht glaubte sie würden den Prüfer zufriedenstellen können. Indes hatte der Wagen noch ein paar Monate seiner letzten HU übrig und mein Bruder fuhr mit ihm ein bisschen durch das Land.

Es gab nun verschieden Möglichkeiten für das Auto:

  1. als Export verkaufen; 2) ganz reparieren und teuer verkaufen; 3) selbst fahren und dafür ein anderes Auto verkaufen.

 Erst nach langem hin und her kam ich auf die Idee, wer das Auto wirklich gebrauchen könnte.

Oksana vom Freundeskreis Ukraine las meine Idee, dem Pastor Kovalov das Auto zu schenken und gab mir recht schnell das OK dafür. Der Pastor sollte in wenigen Wochen in Dresden zu Besuch sein und könne das Auto dann ja gleich mitnehmen.

So Gut so einfach, dachte ich und es vergingen ein paar Wochen bis die Frage aktuell wurde: wie will er das Auto mit inzwischen abgelaufener HU über die Grenze bringen?

Und nun begann ein kleiner Wettlauf mit der Zeit:

Eine Woche vor Eintreffen des Pastors fand ich heraus, dass er Ausfuhrkennzeichen benötigen würde, welche es nur mit gültiger HU gibt. Ich erkundigte mich, woher ich einen so kurzfristigen HU Termin bekommen konnte und es sah nicht gut aus. Nur ein mir bekannter Prüfer konnte mir noch kurzfristig am Montag einen Exklusiv-Termin geben.

Mit ein wenig Sorge, aber auch dem Gedanken: „Wenn der Herr es will, wird er einen Weg finden, wie das Auto in die Ukraine kommt´´, machte ich mich auf den Weg dorthin.

Der Prüfer untersuchte das Auto und fand eine noch zu schweißende Stelle, den unzulässigen Dachgepäckträger, die Leuchtweitenregulierung ohne Funktion und die Rahmennummer war unauffindbar. Des Weiteren ein paar Dinge, die er in seinem Ermessensspielraum für ausreichend befand.

Am Dienstag wollte ich mich nach meiner Arbeit ans Werk machen und die Reparaturen vollziehen, jedoch war meine Frau erkrankt und brauchte meine Hilfe.

Am Mittwoch dann machte ich mich nach Feierabend auf und ging die Sachen an: das Loch war fix zugeschweißt, die Rahmennummer nach stundenlanger Suche gefunden, der Dachgepäckträger war schnell demontiert und ein paar weitere Kleinigkeiten waren nun auch beseitigt.

Dann noch mitten in der Nacht das Auto zur verabredeten Stelle gebracht, wo am nächsten Tag die Nachkontrolle stattfinden sollte.

Ich bat Gott um Energie den nächsten Tag gut zu überstehen und ER gab sie mir!

Am Donnerstag war der letztmögliche Tag, um dem Wagen ein paar Nummernschilder zu versorgen, denn die Zulassungsstelle hatte bis 18:00 Uhr offen und am Freitag nur bis 12:00 Uhr.

Ich musste arbeiten und jemand anderen in Vollmacht zu schicken, schien auch sehr umständlich. Ich hatte am Mittwoch schon meinen Chef gebeten, mir am Donnerstag doch bitte nur Arbeit bis zum Mittag zu geben und das sah anfänglich auch gut aus.

Doch als ich am Donnerstag dann beim ersten Kunden 10:30 Uhr fertig in Dresden war, bat mein Chef mich noch zu einem Kunden in Freiberg zu fahren. Ich fragte noch, ob das nicht warten könne, weil ich doch einen wichtigen Termin habe, aber er sagte ich solle doch mal schauen, was für ein Problem der Kunde mit seiner Maschine habe. Kurze Erklärung zu meinem Job: ich repariere Baumaschinen und wenn ein Kunde ein undefinierbares Problem mit seiner Maschine hat, dann kann das von einer bis zu zwölf Arbeitsstunden in Anspruch nehmen.

Wieder musste ich Gott meine Zeit vor die Füße legen und sagen: “Herr, wenn du willst, dass das Auto in die Ukraine kommt, dann musst du es jetzt Schenken.“

Beim Kunden angekommen, zeigte sich schnell, dass das vermeintliche Problem an seiner Maschine eine schnell zu lösende Lappalie war und ich nach 1h schon wieder auf dem Heimweg war. Inzwischen war es 12:30 Uhr und ich hatte noch 1,5h Fahrt vor mir.

14:00 Uhr zuhause angekommen, rief mich der Prüfer an, welcher gerade mit der Nachprüfung des Autos fertig war. Er hatte jedenfalls ein positives Prüfergebnis und ich hatte kurz vorher meinen Vater angerufen, ob er mich zum Auto fahren könnte, denn ich wollte ja mit selbigem dann in die Stadt zum Pastor fahren.

Meinen Vater hatte Gott genau zur richtigen Zeit in meine Nähe geschickt, sodass er exakt zur rechten Zeit da war und mich in die Werkstatt fahren konnte, wo der Prüfer und das fertige Auto auf mich warteten.

Der Prüfer fragte mich, wie ich die Leuchtweitenregulierung repariert hätte. Ich hatte sie jedoch gar nicht repariert, denn das hatte ich in der Aufregung ganz vergessen.

Also entweder war es ein Wackelkontakt, der Zufällig genau bei der Nachkontrolle in Ordnung war oder was ich für die Wahrheit halte: Gott hat die Leuchtweitenregulierung repariert.

Er gab mir noch 50€ als Spende mit auf den Weg und wünschte mir und dem Auto alles Gute und ich fuhr zum Treffpunkt mit dem Pastor. Es war inzwischen 15:00 Uhr.

15:30 Uhr Ankunft beim Treffpunkt mit dem Pastor.

16:00 Uhr Ankunft bei Pastor und Stas, seinem Sohn. Oksana dolmetscht unser Gespräch und gibt zu bedenken, dass wir noch einen Kaufvertrag bräuchten. Michael Hochberg druckt einen Kaufvertrag aus, ich fülle selbigen aus und verschreibe mich. Michael druckt neue Exemplare.

Wir füllen alles aus und schauen uns noch flüchtig das Auto an.

16:50 Uhr Abfahrt zur Zulassungsstelle, welche 18:00 Uhr schließt und am anderen Ende der Stadt liegt.

17:25 Uhr Ankunft bei der Zulassungsstelle. Der Pastor und ich stürmen in das Gebäude, während Stas draußen die alten Nummernschilder demontiert. Ich frage die Dame an der Anmeldung, ob sie uns heute noch ein Ausfuhrkennzeichen ausfertigen können. Sie schaut kritisch und fragt, ob wir alle Papiere dabeihaben und ruft ihre zuständige Kollegin an: “Schaffen wir heute noch einen Transit?“ Kurze Pause. Dann sagt sie: „gehen Sie hinter zu Schalter 23“.

Wir sind drangekommen, eine halbe Stunde vor Feierabend auf einer Deutschen Behörde! Unglaublich!

Die Frau am Schalter 23 überaus freundlich und hilfsbereit, bearbeitet unseren Fall und 17:55 Uhr können wir mit den Ausfuhrkennzeichen in der Hand das Gebäude verlassen.

Eine äußerst angespannte Woche hat nun das retardierende Moment erreicht und eine große Last fällt von meinen Schultern und ich muss erkennen:

Wenn Gott einen Plan hat, wird ER dafür sorgen, dass dieser Realität wird.

ER wird Auto´s reparieren und Beamte motivieren 30min vor Feierabend, er wird Baumaschinen-Probleme in Lappalien verwandeln und Ampeln auf Grün stellen, wenn jemand schnell auf´s Amt muss.

Ich danke allen, die dieses Projekt unterstützt haben und Gott für sein Wirken.

Gottes Segen dem Auto auf all seinen zukünftigen Einsätzen im Kriegsgebiet der Ukraine, in welchem es einem Militär-Arzt dienen wird.

Danke dem Freundeskreis-Ukraine für eure Arbeit!

Bericht von Samuel Knabe/ Dresden 2024