Zum Inhalt springen
Startseite » Aktuelles » Aktuelle Infos von Pastor Kovalov

Aktuelle Infos von Pastor Kovalov

Im August war unser Freund Wasilij Kovalov (Pastor in Pokrowsk, Gebiet Donezk) in Deutschland zu einem kurzen Besuch.

Auf Einladung der Landeskirchlichen Gemeinschaft (LKG) in Dresden konnte er am 21.8. zum Dresdner Stadtfestgottesdienst sprechen. Unter anderem war dort die gesammelte Kollekte für seinen Dienst im südlichen Donbas bestimmt.

Am Tag darauf hat sich Wasilij noch einmal Zeit genommen um auch die Geschwister in der LKG in Auerbach/Erz. zu besuchen und dort von seiner Arbeit und der aktuellen Lage in seiner Heimat zu berichten. Eine Zusammenfassung zum Bericht des Pastors hat Andrea Ruttloff verfasst:

Gebetsinfo Ukraine/Pastor Kovalov
August 2022

Liebe Geschwister, liebe Beter!

Am 22. August durften wir Pastor Kovalov und seine Frau Larisa gemeinsam mit Oksana Hochberg in unserer Gemeinde begrüßen. Der Pastor gab uns einen Bericht über seine Arbeit seit Beginn des Krieges und die aktuelle Lage. Für alle, die nicht dabei sein konnten, möchte ich eine kurze Zusammenfassung geben:

Im Vordergrund stand für ihn das Lob Gottes – der auch – und gerade in diesen schweren Zeiten handelt. Auch bedankte er sich herzlich für unsere Gaben und die Worte, die wir ihm im Mai zukommen ließen. Er sagte, dies alles habe ihn gestärkt in der Zeit, als er es persönlich wirklich brauchte, als sein Haus abgebrannt war.

Zur aktuellen Lage:

Wasilij hat sich gemeinsam mit seiner Frau und seinem ältesten Sohn (20) dazu entschieden, in ihrer Heimatstadt Pokrowsk im Donezkgebiet zu bleiben, solange es die Lage zulässt, d. h. solange es nicht von der russischen Armee besetzt wird. Sie wohnen nun im Haus der Schwiegermutter, nachdem diese aktuell das Gebiet verlassen hat. Die beiden Töchter der Familie leben seit Beginn des Krieges in Darmstadt bei Verwandten. Die Familie hat sich jetzt zum ersten Mal wiedergesehen.

Nach staatlichem Willen ist das Gebiet um Pokrowsk evakuiert und 75% der Menschen haben die Gegend verlassen. Viele Ältere Menschen, aber auch ganze Familien mit Kindern, weigern sich dennoch von dort wegzugehen. Um diese Menschen kümmert sich Wasilij Kovalov jetzt mit dem verbliebenen Team der Gemeinde, das etwa noch aus zehn Personen besteht.

In der ersten Zeit des Krieges wurde noch Brot in der eigenen Bäckerei gebacken, verteilt sowie bei der Evakuierung vieler Menschen geholfen. Inzwischen ist die gesamte Infrastruktur zerstört. Die Versorgung mit Trinkwasser und die Gasversorgung kann nicht mehr gewährleistet werden. Die Geschäfte sind leer. Es gibt keine Arbeit mehr und die Schulen haben geschlossen. Das heißt, die Menschen sind voll und ganz auf die humanitäre Hilfe angewiesen.

Im Gemeindehaus in Pokrowsk werden zweimal die Woche (mittwochs und samstags) Hilfsgüter (Lebensmittel, Hygieneartikel, warme Kleidung) durch das Team der Gemeinde verteilt. Dabei erzählen die Helfer den Menschen auch immer wieder von Gott. Ein wichtiges Anliegen ist es auch, den so abhängigen und bedürftigen Menschen ihre Würde zu bewahren. Jeden Sonntag um 13:00 Uhr feiern sie einen Gottesdienst. Viele Menschen kommen zum ersten Mal in die Gemeinde. Es ist auch ein Licht in dieser Dunkelheit. Nach wie vor besteht das Angebot, Menschen aus dem Gebiet zu evakuieren. Sie werden dann mit Kleinbussen in sichere Gebiete gebracht bzw. es wird ihnen geholfen, ins Ausland zu gelangen. Die Christen im Land halten sehr gut zusammen. Der Pastor sagt „so gut, wie noch nie“. Die Gemeinden im Westen haben bereitwillig sehr viele Flüchtlinge aus dem Osten aufgenommen und tun das bis heute.

Auch in den Dörfern der Region gibt es Verteilaktionen. In besonders gefährlichen Gebieten tragen die Helfer Schutzwesten. Der Sohn der Familie musste nicht zur Armee, weil er als Sozialarbeiter gemeinsam mit seinem Vater und dem Team der Gemeinde zur Versorgung der Bevölkerung arbeitet.

Ein großes Problem ist die Beschaffung von Trinkwasser. Deshalb wurde jetzt ein Brunnen gebohrt und eine Filterstation gebaut. Dort können sich die Menschen in der Stadt Wasser holen. Schwierig ist es für die Menschen in den umliegenden Dörfern. Darum ist es der Wunsch und derzeit noch der Traum von Wasilij, ein Fahrzeug zu beschaffen, mit dem er Trinkwasser in die Dörfer bringen kann.

Die Tiere auf der Farm (Hühner und Kühe) leben alle noch. Aber auch dort sind jetzt teilweise Soldaten und ihre Technik stationiert. Durch den Lärm legen die Hühner weniger Eier und die Kühe geben weniger Milch. Die geplanten Investitionen in neue Gerätschaften für die Farm mussten auf Eis gelegt werden. 

Gebetsanliegen:

  • Für innere Stärkung von Wasilij, seiner Familie und der Mitarbeiter der Gemeinde
  • Für Bewahrung auf den Hilfstransporten
  • Für die Gottesdienste und Verteilaktionen
  • Für Weisheit in allen Entscheidungen
  • Für gute Worte, Hoffnung, Kraft… und was euch noch dazu einfällt!

Danke im Namen von Wasilij Kovalov und der Menschen dort für euer Gebet!

Wasilij und Oksana in Auerbach
25. August Wasilij ist zurück in Pokrowsk

zerstörte Häuser nach einem Raketenangriff nahe Pokrowks

Weitere zerstörte Häuser in der Gegend

Verteilung von Hilfsgütern

Leere Geschäfte

Die Gemeinde im Einsatz

Die Wasseraufbereitung funktioniert